Fertigfutterhersteller vertreten schon immer die Meinung, dass große Mengen an Kohlehydraten ein notwendiger Bestandteil des Hundefutters sind. Viele Hundehalter sehen das inzwischen anders und bevorzugen eine eher kohlehydratarme und vor allem getreidefreie Fütterung. Aber was ist denn nun richtig?
Eine Studie unter der Leitung des schwedischen Forschers Erik Axelsson aus dem Jahr 2013 schien zunächst die Haltung der Futterindustrie zu stützen. Danach besitzen Hunde im Vergleich zu Wölfen erheblich mehr Kopien eines Gens zur Produktion des Enzyms welches für die Verdauung von Kohlehydraten, insbesondere Stärke, benötigt wird. Diese Studie wurde seitdem immer wieder als Argument für die Notwendigkeit der Fütterung hoher Mengen an Kohlehydraten herangezogen.
Im Jahr 2014 wurde jedoch eine zweite Studie veröffentlicht, die zeigte, dass das so nicht allgemein richtig ist. Vielmehr gibt es erhebliche Unterschiede zwischen verschiedenen Rassen und zusätzlich zwischen verschiedenen Hunden innerhalb einer Rasse. Je ursprünglicher die Rasse, desto geringer war die Toleranz für Stärke. Einige Hunde besaßen immernoch eine genetische Ausstattung, die der der Wölfe sehr ähnlich war.
Wenn Ihr Hund also Kohlehydrate schlecht verträgt, bedeutet das nicht unbedingt, dass er krank ist. Und wenn er mehr Kohlehydrate benötigt und bekommt, macht das seinen Besitzer nicht zu einem schlechten Hundehalter.