Ein individueller Futterplan soll die optimale Ernährung eines Hundes oder einer Katze sicherstellen. Erfahrene Barfer können einen solchen Futterplan selbst erstellen. Für Anfänger oder in besonderen Situationen ist es sinnvoll, einen professionellen Futterplan erstellen zu lassen. Unabhängig von Art und Umfang des Futterplans gilt in jedem Fall, dass dieser Futterplan nur die Situation zum Zeitpunkt der Erstellung berücksichtigen kann. Und selbst das erlaubt nur eine erste Einschätzung.
Passt der neue Futterplan?
Jedes Tier hat einen individuellen Bedarf, der sich selten exakt bemessen lässt. So sind die für die individuellen Lebensumstände üblichen Futtermengen nicht in jedem Fall angemessen. Es gibt gute oder schlechte Futterverwerter und einen schnellen oder langsamen Stoffwechsel und jede Variation dazwischen. Genau wie beim Fertigfutter kann es daher immer zu Abweichungen zwischen tatsächlichem und errechnetem Energiebedarf kommen.
Bitte behalten Sie daher insbesondere in der ersten Zeit das Gewicht Ihres Lieblings im Auge. Steuern Sie bei Bedarf die Energiezufuhr durch mehr oder weniger Fett und eventuell Kohlehydrate. Warten Sie nicht, bis sich ein deutliches Über- oder Untergewicht einstellt. Wenn Sie sich nicht sicher sind, und Änderungen der Figur Ihres Lieblings nicht ertasten können, wiegen Sie Ihr Tier zumindest im ersten Monat alle 1-2 Wochen. Sollten sich die Rippen schon nicht mehr ertasten lassen, muss die Futtermenge reduziert werden.
Haben sich wesentliche Lebensumstände geändert?
Lebensumstände ändern sich ständig. Alter, Verletzungen von Tier oder Mensch, Erkrankungen, Urlaub, Zeitmangel oder schlicht weg das Wetter haben einen Einfluss auf den Energiebedarf und oft auch auf benötigte oder verfügbare Futtermittel und Nährstoffe.
Dabei stellt eine kurzfristige Änderung des Gewohnten kein Problem dar. Wenn im Urlaub oder bei Erkrankungen für kurze Zeit nur ein reduzierter Futterplan gegeben wird, ist das genau so unschädlich wie ein höherer oder geringerer Energiebedarf aufgrund zeitweiliger Änderungen der üblichen Freizeitaktivitäten.
Nach welchem Zeitraum sollte ein Futterplan auch bei zeitlich begrenzt geänderten Lebensumständen angepasst werden?
Hier müssen Unterschiede zwischen Hunden und Katzen gemacht werden.
Futterplanänderungen beim Hund
Bei Hunden ist eine ausgewogene Ernährung innerhalb eines Zeitraums von 4 Wochen zu empfehlen. Bei einem Urlaub von 2-3 Wochen können daher bestimmte Zusätze auf die Zeit vor und nach dem Urlaub verteilt werden, ohne dass eine Überversorgung oder ein Mangel entsteht. Ebenso kann ohne Probleme für wenige Wochen auf eine minimale Diät z.B. aus Fleisch mit Gemüse oder unvollständigen Futtertieren, z.B. ganzen Hühnern aus dem Supermarkt, umgestellt werden.
Hier ist keine grundsätzliche Änderung des Futterplans notwendig.
Füttern Sie nach dieser Zeit einfach weiter wie bisher und verteilen Sie sofern möglich Futterzusatze auf die Zeit vor und nach der Änderung.
Dasselbe gilt
- wenn aufgrund von akuten Erkrankungen zeitweilig nicht jedes Futter gefüttert werden kann
- bei Lieferengpässen
- bei Klinikaufenthalten von Mensch und Tier
- bei zeitweiligen Bewegungseinschränkungen
Sind deutlichen Änderungen des Energiebedarfs zu erwarten, zum Beispiel bei zeitweilig reduziertem Bewegungsumfang, sollte jedoch frühzeitig die Fettmenge angepasst werden. Ändern Sie bei professionell erstellten Futterplänen nicht ohne Rücksprache die Fleischmenge.
Futterplanänderungen bei der Katze
Die Ernährung von Katzen sollte generell auch kurzfristig ausgewogen sein. Schon nach wenigen Tagen kann es ansonsten zu einer Fehlernährung kommen. Sobald die Umstände mehr als nur eine geringe Änderung der Energiezufuhr verlangen, sollte ein Futterplan angepasst werden.
In welchen Situationen muss ein Futterplan angepasst werden?
Jede Änderung der Lebensumstände, welche voraussichtlich länger oder dauerhaft anhält, sollte möglichst schnell im Futterplan berücksichtigt werden. Bitte warten Sie nicht, bis sich eine Über- oder Unterversorgung bemerkbar macht.
Sobald abzusehen ist, dass
- Ihr Tier sich aufgrund von Alter, Erkrankung oder Verletzung nicht mehr so viel oder so intensiv bewegen kann oder möchte wie bisher
- Sie Ihrem Tier nicht mehr so viel / intensive Bewegung verschaffen können wie bisher
- Ihr Tier länger oder dauerhaft von einer anderen Person versorgt werden muss
- Ihr Tier kastriert wurde
- Ihr Tier eine chronische Erkrankung bekommt
- eine chronische Erkrankung sich verschlechtert
- Ihr Tier eine neue / zusätzliche Allergie entwickelt
- Ihr Tier Futtermittel im Futterplan verweigert
- Bestandteile des Futterplans nicht zu beschaffen sind
sollte kurzfristig der Futterplan überprüft und bei Bedarf angepasst werden.
Wie schon bei zeitweiligen Änderungen gilt auch hier, dass innerhalb eines Zeitraums von 4 Wochen keine Probleme zu erwarten sind. Gerade bei unerwarteten Ereignissen, deren Ursache nicht der Gesundheitszustand Ihres Lieblings ist, kann die Umstellung des Futterplans problemlos ein paar Tage warten.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, fragen Sie uns. Wir helfen Ihnen gern weiter.