Grundlagenwissen | Ernährung

Ernährungs-Mythen aufgedeckt: Beim Barfen wird nur Fleisch gefüttert

9. Mai 2017
Kleiner Hund vor großem Fleischberg

 

Es mag Leute geben, die ihrem Hund nur Fleisch füttern und das dann als Barf bezeichnen. Das ist jedoch nicht richtig. Nicht jede Frischfütterung ist auch eine Roh-Fütterung, man kann das Futter auch kochen. Und nicht jede Roh-Fütterung ist Barf.

Unter Barf versteht man die rohe Fütterung in artgerechter Zusammensetzung. Das ist bei einer reinen Fleischfütterung keineswegs der Fall. Eine reine Fleischfütterung ist daher nicht nur kein Barf, sondern gefährdet auch die Gesundheit des Hundes.

Beim Barfen orientiert man sich daher an der natürlichen Ernährung des Wolfs, an die auch das Verdauungssystem des Hundes trotz der Domestizierung immernoch am Besten angepasst ist. Zwar tolerieren viele Hunde höhere Mengen an Stärke als der Wolf, die Struktur des Verdauungsapparates ist jedoch gleich geblieben.

Daher besteht eine artgerechte Zusammensetzung des Futters im Wesentlichen aus den Bestandteilen eines Beutetieres, also

  • Fleisch (Muskelfleisch mit Fett und Bindegewebe)
  • Knochen (Knochen und Knorpel)
  • Innereien (Leber, Niere, Mägen etc. sowie Blut)
  • unverdaulichen Bestandteilen (Fell, Federn, Horn, Darminhalt)

Letztere werden im Allgemeinen nicht verfüttert, sondern durch Pflanzenfasern (Gemüse, Panseninhalt) ersetzt.

Jede dieser vier Hauptbestandteile hat seine Berechtigung und ist auch notwendig.

Fleisch mit Fett liefert notwendige Proteine sowie Energie.

Knochen liefern wichtige Mineralstoffe.

Innereien enthalten große Mengen wichtiger Vitamine sowie weitere Mineralstoffe.

Unverdauliche Bestandteile steuern die Verdauung und die Kotkonsistenz.

Können oder sollen wichtige Bestandteile nicht gefüttert werden, so müssen sie in geeigneter Form ersetzt werden. Das ist dann zwar kein streng genommen Barf mehr, jedoch insbesondere bei kranken Hunden oder Allergikern oft nicht anders möglich.

Weitere Nahrungsbestandteile stammen ebenfalls aus der Speisekarte des Wolfes, der bei Gelegenheit auch Eier, Früchte, Nüsse sowie diverse Pflanzenteile verspeist. Diese sind jedoch optional, nicht aber lebensnotwendig.