Ernährung

Heute Rind, morgen Huhn und übermorgen Känguru?

18. August 2016
Nutztiere

 

Auf vielen Barfseiten findet sich die Empfehlung, Fleisch von möglichst vielen Tierarten zu füttern. Ist das wirklich notwendig und was steckt dahinter? Muss man jeden Tag Fleisch einer anderen Tierart füttern? Muss man möglicherweise auf Exoten zurückgreifen, weil der Hund andere Fleischsorten nicht verträgt oder verschmäht?

Unterschiedliche Teile eines Tieres bestehen aus unterschiedlichen Gewebearten und diese haben eine unterschiedliche Zusammensetzung an Inhaltsstoffen. Für Wachstum und Gesunderhaltung des Organismus werden alle diese Bestandteile in einer für diese Art typischen ausgewogenen Zusammensetzung benötigt. Eine Katze benötigt daher eine etwas andere Zusammensetzung als ein Hund oder ein Vogel. Dabei sind die Unterschiede von Art zu Art jedoch geringer als die Unterschiede von Gewebe zu Gewebe. Herz von Huhn hat also eine etwas andere Zusammensetzung als Herz vom Rind, aber eine deutlich andere Zusammensetzung als Pansen oder Muskelfleisch. Und selbst bei Muskelfleisch gibt es deutliche Unterschiede je nach Art des Muskels.

Es ist daher sehr viel wichtiger möglichst viele verschiedene Gewebe/Teile einer Tierart zu füttern als möglichst viele Tierarten. Im Idealfall würde man also ganze Tiere füttern. Da das aber in den meissten Fällen weder gewünscht noch praktikabel ist, besteht die Alternative darin, Teile einer Tierart mit anderen Teilen einer anderen Tierart zu ergänzen, damit das Ergebnis möglichst abwechslungsreich und ausgewogen ist.

Wenn ein Hund also nichts ausser Huhn oder nichts ausser Rind frisst oder fressen mag ist das kein großes Problem, solange er möglichst alle verfügbaren Teile dieser einen Tierart bekommt. Dasselbe gilt natürlich für Allergiker.